Karlsbad

Das Jean de Carro-Institut


Das in Karlsbad geplante Zentrum der Begegnung und des kulturellen Austauschs zwischen Deutschen und Tschechen soll nach Jean de Carro benannt werden, dem berühmten Badearzt, der von 1826 bis zu seinem Tode 1857 in Karlsbad wirkte. Sein Name steht für geschichtliche Besinnung, für zukunftweisende Aufgeschlossenheit und für Verständigung zwischen den Völkern.


Als deutsch-tschechisches Begegnungszentrum hat das geplante Institut die Aufgabe, die jahrhundertealten Beziehungen zwischen den beiden Völkern Böhmens, die bereits im 19. Jahrhundert sich aufzulösen begannen und im 20. Jahrhundert mutwillig und gewaltsam zerrissen wurden, neu zu beleben und als Beitrag auf dem Weg zur Einigung Europas auszubauen und zu vertiefen.


So sind für das Institut zwei nicht zu trennende, einander ergänzende Tätigkeitsschwerpunkte vorgezeichnet: die Verständigung und das gegenseitige Verstehen zwischen der deutschen Minderheit und den tschechischen Mitbürgern zu fördern und zu unterstützen, daneben aber und gleichrangig damit den kulturellen Austausch zwischen Tschechen und Deutschen zu pflegen im Sinne des Bewahrens der gemeinsamen böhmischen Vergangenheit und im Hinblick auf eine neue, verständnisbereite Nachbarschaft zwischen diesen beiden Völkern.


An konkreten Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich unter anderem: die Abhaltung von Vorträgen und Filmabenden; Lesungen deutscher und tschechischer Schriftsteller; die Einrichtung einer Bibliothek mit Leseraum und Ausleihmöglichkeit sowie eines Lesezimmers mit Zeitschriften und Tageszeitungen; die Durchführung von Deutsch-Kursen; juristische und anderweitige Hilfestellung für die Angehörigen der deutschen Minderheit im Karlsbader Raum, für die das Institut geistiger und kultureller Mittelpunkt werden sollte. Das Institut kann aber auch als Informationsstelle für alle in­teressierten Besucher Karlsbads nützlich sein.