Das Stadtbild
Die bauliche Entwicklung, wie sie in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts einsetzte und im wesentlichen mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs endete, prägt noch heute das Bild des Karlsbader Kurviertels.
Das nahezu intakte städtebauliche Ensemble versetzt den einfühlsamen Besucher zurück in die Vergangenheit, nur vereinzelt stören Neubauten oder Baulücken das in sich geschlossene Bild. Gerade im Zentrum allerdings die ärgerlichste Dissonanz: Kilian Ignaz Dientzenhofers Dekanalkirche St. Maria Magdalena von 1736, eines seiner reifsten Werke, blickt hinab auf eine Sprudelkolonnade von 1975, die den Charme einer Bahnhofshalle ausstrahlt.
Der Markt am gegenüberliegenden Teplufer wird überragt vom alten Stadtturm, dem letzten Überrest eines auf Kaiser Karl IV. zurückgehenden Stadtschlosses.
Die Dreifaltigkeitssäule von 1716, die Marktbrunnkolonnade von 1883 und ihr gegenüber das wohl schönste Jugendstilhaus Karlsbads runden das eindrucksvolle Bild.
Die Schloßbrunnanlage unterhalb des Stadtturms, ein Jugendstilbau des Wiener Architekten J. F. Ohmann, wird derzeit renoviert.
Tepl-
Weitere bemerkenswerte Bauten sind die Mühlbrunnkolonnade, eine dreischiffige Säulenhalle in klassisch antikem Stil, das Stadttheater, einer der schönsten neubarocken Bauten der Wiener Architekten Fellner und Helmer, sowie das von den gleichen Architekten erbaute Kaiserbad.
Zur Dominante des Stadtbilds wurde das auf einer Anhöhe gelegene Hotel Imperial, 1912 von der internationalen Hochfinanz errichtet und damals das größte und modernste Hotel in Mitteleuropa.
Auf den Höhen rings um die Stadt locken Aussichtstürme, meist mit Restaurants, gehörten doch Waldspaziergänge seit jeher zu einem wichtigen Bestandteil der Karlsbader Kur.